KI-Einstieg für Mittelstand und KMU: Hürden abbauen und Chancen erkennen mit Service-Meister

KI Service - Industrie 4.0

Von Nils Klute, IT-Fachredakteur und Projektmanager Kommunikation Cloud Services bei EuroCloud Deutschland_eco e.V.

Keine Zukunftsmusik, sondern eine Erfolgsformel für das hier und heute: Für den Industrie-Service mit künstlicher Intelligenz (KI) hat Service-Meister kürzlich erste Ergebnisse vorgestellt. Wie der Mittelstand jetzt seinen KI-Einstieg planen kann

Innovativ, dynamisch und flexibel – Eigenschaften wie diese machen die technologisch hoch entwickelten Produkte des deutschen Mittelstands laut Deloitte auf den Weltmärkten gefragt. Wenig nachgefragt bleiben dagegen Chancen, die KI im Mittelstand selbst bietet, wie eine Studie der Berater:innen zeigt: Für den aktuellen Betrieb messen die mehr als 300 befragten Entscheider:innen der Technologie nur eingeschränkte Bedeutung bei – erst auf lange Sicht wird sich daran für sechs von zehn Firmen aus dem Größenkreis etwas ändern. Ein Trugschluss, wie die Autor:innen festhalten. So gerate durch diese Haltung aus dem Blick, „welche Rolle KI bereits heute in den Unternehmen spielt und spielen kann“. Worauf es in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie im Mittelstand ankommt: „KI auch als Gegenwarts-Technologie zu verstehen“.

KI im Mittelstand: Erfolgsformel für das hier und jetzt

Serviceprozesse beschleunigen, Wartungsroutinen automatisieren und Techniker:innen bei der Arbeit unterstützen – das KI keine Zukunftsmusik, sondern eine Erfolgsformel für das hier und heute ist, zeigt Service-Meister. Für den Industrie-Service in KMU und Mittelstand hat das KI-Projekt kürzlich erste Ergebnisse vorgestellt. Ergebnisse, die das Konsortium aus der Arbeit in den Schnellbootprojekten abstrahiert hat: Die Tandems aus Industrieunternehmen und Implementierungspartner:in haben individuelle Herausforderungen im Service mit KI gelöst. KI-Lösungen, die das Projekt jetzt für Dritte bereithält.

KI-Assessment für den Mittelstand: Potenziale erkennen

Angefangen bei der Erstellung von Tickets über die Planung von Wartungseinsätzen bis hin zur Dokumentation von Reparaturen: Die neue Website-Rubrik „KI-Einstieg planen“ führt Interessierte praxisbezogen an das Thema heran. Egal, ob Einsteiger:in, Fortgeschrittene oder Profi: Je nach eigenem Vorwissen und Bedarf finden sich Unternehmen online sofort zurecht. Wer sich allgemein informieren und den eigenen Standpunkt bestimmen möchte, der durchläuft das KI-Assessment. Dazu beantworten die Firmen einen Fragenkatalog via Excel-Sheet, der schrittweise auf die jeweiligen Service-Prozesse eingeht. Ausgehend von den eigenen Antworten lassen sich die Ergebnisse dann als Polar-Chart abbilden, um Ist- und Soll-Situation zu vergleichen. Mögliche KI-Potenziale und Handlungsempfehlungen sind erkenn- und vertiefbar.

KI-Anwendungen für alle Service-Prozesse im Mittelstand

Die Prozesslandkarte stellt mögliche KI-Anwendungen für die jeweiligen Use Cases entlang der Service-Prozesse vor. Detailliert geht die Website auf praktische Anwendungen, Technologien und Voraussetzungen ein. Wer beispielsweise Service-Tickets über KI verarbeiten möchte, erfährt, welche Datenquellen in welcher Qualität für smarte Algorithmen erforderlich sind. Was an dieser Stelle noch abstrakt bleibt, konkretisiert der sukzessiv wachsende Service-Katalog: Online sind die Ergebnisse aus den Schnellbooten exemplarisch aufgelistet. Welche Herausforderungen hat Service-Meister gelöst? Welche Technologien waren dafür notwendig? Und welche KI-Bausteine stellen die Schnellboote von Service-Meister bereit? Der Service-Katalog präsentiert nicht nur Optionen für den Industrie-Service mit KI, sondern vermittelt Ansprechpartner:innen im Konsortium.

KI-Einstieg im Mittelstand planen: Hürden abbauen, Missverständnisse ausräumen

Auch die Expert:innen von Deloitte sind sich sicher: Kompetenzmangel (65 Prozent), Implementierungshürden (52 Prozent) und Datenprobleme (52 Prozent) zählen zu den zentralen Hemmnissen, die KI im Mittelstand noch ausbremsen. Was da helfen kann: Praxisbezogene Projekte wie Service-Meister, um Unternehmen auf den Geschmack zu bringen. Und Webangebote wie der KI-Einstiegsplaner, um Hürden abzubauen und auch Missverständnisse auszuräumen: Zwar denkt der Großteil der von Deloitte Befragten bei KI vorrangig an Prozessoptimierung. Aber nur wenige erkennen bislang die Potenziale für neue digitale Geschäftsmodelle und abobasierte Services mit KI. Das Bewusstsein für die besonders attraktiven Chancen korreliert dabei eindeutig mit dem Stand der eigenen digitalen Transformation, hält die Mittelstandsstudie fest. Was dabei auf dem Spiel steht, rechnet eine KI-Studie des eco – Verbands der Internetwirtschaft vor: Setzen Gesamtwirtschaft und Mittelstand KI flächendeckend ein, lässt sich ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von über 13 Prozent bis 2025 (im Vergleich zu 2019) realisieren, was einem Gesamtpotenzial von rund 488 Milliarden Euro entspricht.


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Über Nils Klute
Nils Klute ist IT-Fachredakteur. Egal, ob für IT-Medien wie heise.de, zdnet.de und silicon.de, für IT-Unternehmen wie SAP, T-Systems und Sony oder für B2B-Agenturen wie Palmer Hargreaves, Pleon Kohtes Klewes (heute Ketchum) und rheinfaktor – Nils Klute schreibt und spricht seit mehr als 15 Jahren über die Themen, die die IT- und Digitalwirtschaft bewegen. Von der Datenwirtschaft mit Gaia-X über Künstliche Intelligenz im Mittelstand bis hin zu Cloud-Native-Technologien - als Projektmanager Kommunikation Cloud Services ist er bei EuroCloud Deutschland_eco e.V. für das Content Marketing rund um die Themen des Verbands verantwortlich. Zudem unterstützt er KI-Projekte wie Service-Meister und Initiativen wie EuroCloud Native, Channel2Cloud oder EuroCloud Next Leaders mit Blogbeiträgen, Namensartikeln, Interviews, Pressemitteilungen, Konzepten und Strategien. Beruflich wie privat ist er auf LinkedIn und Twitter unterwegs.